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Zusammenfassung
Die Nebennieren umfassen zwei anatomisch und funktionell unterschiedliche Organe:
Die Nebennierenrinde und das Nebennierenmark. Beide spielen eine wichtige Rolle bei der
Stressbewältigung und sind regulativ eng miteinander verknüpft. Die Hauptsekretionsprodukte des
Nebennierenmarks sind die Katecholamine Adrenalin und Noradrenalin, während die Nebennierenrinde
die lebensnotwendigen Kortikosteroide Kortisol, Aldosteron und Sexualhormone bildet.
Die Freisetzung der Hormone wird über bestimmte Regelkreisläufe kontrolliert. Die Hypophyse
steuert die Cortisolfreisetzung durch ACTH, der Renin - Angiotensin - Mechanismus die Aldosteronfreisetzung.
Durch eine operative Therapie zugänglich sind v. a. Überfunktionssyndrome der Nebenniere (Cushing-Syndrom,
primärer Hyperaldosteronismus, Phäochromozytom). Sie sind häufig die Folge adrenaler Tumoren, die meistens
benigne sind und zur Suppression der Funktion der intakten kontralateralen und der paraadenomatösen
Nebenniere führen. Sie können ebenso sekundär durch eine gesteigerte Stimulation der Nebenniere entstehen
( z.B. ATCH- abhängiges Cushing-Syndrom).
Die Nebennieren liegen posteromedial in enger Nachbarschaft zum oberen Nierenpol. Ihr Gewicht beträgt
beim Erwachsenen etwa 4-10g.
Häufig führen zunächst Anamnese und klinische Untersuchung zu dem begründeten Verdacht, dass eine
hormonelle Dysregulation vorliegen könnte. Es sollten sich dann spezifische endokrinologische
Funktionstests zur Diagnosesicherung anschließen. Die Ergebnisse dieser Funktionsdiagnostik begründen
schließlich den Einsatz von bildgebenden Untersuchungen. Eine präoperative endokrine Diagnostik ist bei
Nebennierentumoren dringend notwendig, da das perioperative Management in der Regel vom Ergebnis
maßgeblich beeinflusst wird. Die operative Entfernung eines Nebennierentumors ohne vorherige endokrine
Funktionsdiagnostik kann vital gefährdend für den Patienten sein.
Im Folgenden soll nun genauer auf die verschiedenen Nebennierentumoren, deren Symptome und die
präoperative Diagnostik eingegangen werden. Die operativen Strategien für die verschiedenen Entitäten
werden erläutert und veranschaulicht.
Prof. Dr. D.K. Bartsch